Es berührt das Herz von Hundemenschen sehr, wenn sie erkennen, dass die Lebensenergie ihres Seniorhundes langsam abnimmt. Doch es gibt einiges, das man für die Lebensqualität alternder Hunde tun kann.

Lewis, auf dem Foto oben, ist seit jeher unser Supersportler. Doch mit zunehmendem Alter – er wird bald neun – lässt sich erkennen, dass die Jahre auch an ihm nicht spurlos vorüber gehen. Auch wenn er nach wie vor leidenschaftlich im Agility (Oldie-Klasse) oder Obedience sein Bestes gibt, hat sich seine Regenerationszeit doch deutlich verlängert. Lewis braucht (noch) mehr Ruhe als sonst, zieht sich gerne vom Rudel zurück an einen stillen Ort und wird gleichzeitig immer kuscheliger.

Auch Spencer, unser Erstgeborener, mittlerweile schon zehn, ist zwar immer noch für jeden Spaß zu haben, doch auch ihm merkt man mittlerweile den Zahn der Zeit an. Schon vor einiger Zeit fiel auf, dass er beim Abarbeiten von herausfordernden Abläufen in Obedience geistig nicht mehr so rege war wie früher. Auch sein Regenerations- und Ruhebedürfnis sind deutlich gestiegen. Eine Spondylose, als Folge einer Operation an der Wirbelsäule vor einigen Jahren, macht ihm mitunter zu schaffen.

Die häufigsten Beschwerden beim alternden Hund

Wie auch beim alternden Menschen zeigen sich beim Hund Verschleiß- und Alterserscheinungen. Die Naturheilkunde und alternative Methoden können hier auch bei den Fellnasen sehr gut unterstützen, aber auch vorsorgen:

Ernährung
Auch für Hunde ist eine hochwertige ausgeglichene Ernährung die Basis für gute Gesundheit. Im Alter verändert sich der Stoffwechsel des Hundes und damit auch sein Kalorienbedarf. Jetzt sind weniger Fett und mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe angesagt, die auch das Immunsystem stärken. Regelmäßige Gewichtskontrolle ist auch im Alter wichtig, denn Übergewicht nimmt dem Hund Vitalität und belastet Gelenke und Organismus.

Gelenkbeschwerden
Knorpelverschleiß, Überbeanspruchung und resultierende Entzündungen können zu Gelenksschmerzen, Steifigkeit und Arthrose führen. Hochwertige Omega-3-Öle unterstützen nicht nur Haut und Fell, sie wirken auch entzündungshemmend. Glucosamin und Chondroitin können helfen, den Gelenksverschleiß zu verlangsamen und Entzündungen zu mildern. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Akupressur und TCM-Kräutermischungen, die auch das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Weihrauch, Teufelskralle, Kurkuma und Ingwer können bei schmerzenden Gelenken hilfreich sein. Auch wenn der Seniorhund nun keine stundenlangen Wanderungen mehr unternehmen soll/will, ist es wichtig, die Muskulatur zu erhalten. Kurse für Hundeturnen sind dabei hilfreich, aber auch zu Hause kann man Übungen zur Kräftigung der Muskulatur spielerisch einbauen. Wir verwenden dazu beispielsweise ein Luftkissen, das gleichzeitig auch den Gleichgewichtssinn aktiviert.

Problem Gebiss
Zahnstein und Zahnfleischentzündungen zählen auch zu den häufigen Altersbaustellen, die dem Hund im Alter Schmerzen bereiten können und zu Problemen beim Fressen führen können. Knochen zum Nagen sorgen vor, regelmäßige Zahnkontrolle beim Tierarzt sind wichtige Vorsorge, denn in schweren Fällen ist eine Zahnsteinentfernung oft nur unter Narkose möglich, was den Organismus des alternden Hundes belasten kann.

 Verdauungsprobleme
Durch den veränderten Stoffwechsel und weniger Bewegungsdrang kann es zu Störungen der Verdauung kommen. Auch hier ist eine gesunde ballaststoffreiche Ernährung wichtige Unterstützung.

Kognitive Dysfunktion
Desorientierung, Aufmerksamkeitsdefizit und Demenz sind keine seltenen Alterserscheinungen beim Hund. Wie oben erwähnt, habe ich erste Anzeichen bei Spencer schon mit acht Jahren bei Trainings erkannt. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Gingko und Ginseng (Kapseln) gemacht, die deutlich sichtbare Verbesserung gebracht haben. Wie auch beim Menschen, ist es auch für Hunde wichtig, „am Ball“ zu bleiben. Tägliche kleine Übungen helfen, das Köpfchen aktiv zu halten!

Auch Gehör und Sehsinn können mit zunehmendem Alter schwächer werden. Liebevolle Begleitung und Geduld gegenüber dem Hundesenior sind jetzt unumgänglich für die letzten harmonischen Jahre miteinander. Wir sorgen für besonders bequeme Liegeplätze, haben für Spencer ein neues ergonomisches Hundebett angeschafft, das er sehr dankbar annimmt.

Das Allerwichtigste für den Seniorhund aber ist Liebe, Hingabe und Geduld. Niemals soll die Fellnase, die jahrelang treuer Begleiter an deiner Seite war, das Gefühl bekommen, dass er jetzt zu einer Last für dich wird, dass er nicht mehr willkommen und geliebt ist. Im Gegenteil: Jetzt ist die Zeit, in der du deine Dankbarkeit für all die schönen gemeinsamen Jahre durch seine Pflege und deine liebevolle Zuwendung unter Beweis stellen kannst!

Disclaimer: Da in Österreich keine Tierheilpraktiker zugelassen werden, ist der Tierarzt bei allen gesundheitlichen Problemen erster Ansprechpartner. Komplementärmedizinische Methoden können die schulmedizinischen Therapien und Medikamente sehr gut unterstützen. Besonders die Fähigkeit alternativer Methoden, die Selbstheilkraft des Tiers zu unterstützen, Blockaden zu lösen und für einen ungehinderten Energiefluss zu sorgen, tragen auch beim alternden Hund maßgeblich zu Gesunderhaltung und Wohlfühlen bei!