Hundesprache erscheint einem manchmal wie Magie. Das liegt vor allem daran, dass wir verlernt haben, telepathisch zu kommunizieren.
Einer unserer Hunde, Lewis, hat in unserem Rudel die Rolle des Vermittlers übernommen. Das liegt vermutlich daran, dass ich mit ihm immer wieder mal ein „Tiergespräch“ führe, also eine telepathische Kommunikation. Seit er gemerkt hat, dass er sich mir verständlich machen kann, informiert er mich auch über Probleme mit seinen Rudelkollegen. Zugegeben ziemlich unsanft mitunter, doch immer sehr effektiv – vor allem nachts während ich schlafe. So informiert er mich, wenn einer der Hunde in der Nacht raus muss oder ihm übel ist und er sich erbrechen muss. Lewis weiß das bereits, bevor es soweit ist!
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Hundesprache: ohne Worte
Weil die meisten von uns eben nicht mit ihren Hunden telepathisch kommunizieren können, müssen also Alternativen her. Für Hundehalter ist das oft primär die Sprache. Und davon oft viel mehr, als nötig und hilfreich.
Nochmal: Der Hund ist ein energetisches Wesen. Er verständigt sich körpersprachlich, lange bevor er seine akustischen Möglichkeiten wie knurren oder bellen einsetzt. Auch die menschliche Körpersprache ist Energie, die der Hund gut versteht. Ein schlappes „Stop“ wird ihn kaum berühren, während ihn ein energ(et)isches „STOP!!!“ rasch zum Stehenbleiben bringt. Selbst ein eindeutiges Handzeichen für „Stop“, das ja auch wir Menschen wortlos verstehen, ist für den Vierbeiner eine klare Ansage.
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Tausendmal probiert, tausendmal ist nix passiert …
Die klare Ansage ist für den Hund das Normalste auf der Welt. Sie entspricht der Art, wie sich Hunde untereinander verständigen und das können wir uns so einfach zunutze machen.
In den Trainings erleben wir häufig Hundemenschen, die ihre Vierbeiner mit Worten geradezu überschütten. Ihr Name wird dabei oft zigfach überstrapaziert, wenngleich er ja gar keine Aussage darüber macht, was wir vom Hund gerade wollen. Da ist es oft kein Wunder, dass die Fellnasen irgendwann auf Durchzug schalten, weil sie gelernt haben, dass Menschen viel reden und dabei wenig sagen ;-)
Tipp: Sag KLAR, was genau dein Hund (nicht) machen soll und verstärke das gegebenenfalls mit einem Sichtzeichen. Ist dein Hund an diese Art der Kommunikation nicht gewöhnt, bleib geduldig dran. Denn es lohnt sich!
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Worte sind Energie
Gedanken und Worte sind Energie. Die Art und Weise, wie wir uns ausdrücken, die Tonlage und auch unsere innere Haltung transportieren wir – und unsere Hunde verstehen das richtig gut!
Wer, wie kürzlich in einem Training, seinen Hund schon in resigniertem Tonfall ruft, weil er befürchtet, dass dieser eh wieder nicht kommen wird. Wer ihn dann auch noch frustriert und mit hängenden Schultern anbettelt: „Bitte, komm doch jetzt endlich her …! Wie lange soll ich hier jetzt noch stehen und warten?“ hat die hündische Kommunikation nicht verstanden und muss sich nicht wundern, wenn der liebe Herr Hund sich Wichtigerem zuwendet.
Hilfestellung: Ein klar und deutliches „Komm“ und darauffolgendes Abwenden vom Hund mit der inneren Überzeugung, dass der Hund auch wirklich kommen wird, wirkte da plötzlich Wunder!
Viel Freude beim Ausprobieren neuer Kommunikationsmuster!