Hundeschule – was ist wirklich sinnvoll und hilfreich?
Was man in der Praxis sieht: Hunde, die in der Hundeschule voller Enthusiasmus aus dem Auto springen, Hundehalter hinter sich herziehen, um an den Platz zu kommen. Da könnte doch der Eindruck entstehen, der Hund liebt sein Hundetraining und kann es kaum erwarten, loszulegen, weiter an diversen Gehorsamsübungen zu arbeiten. Oder liegt diese unbändige Vorfreude daran, dass der Hund weiß, dass es jetzt wieder jede Menge Leckerlis geben wird …?
Tatsächlich macht der Hund dann in seiner Übungsstunde auch brav „Platz“ und „Sitz“ auf Kommando, wofür er dann mit Wurst & Co belohnt wird. Man will ja schließlich das hervorragende Abarbeiten positiv verstärken.
Wieso klappt es (nur) in der Hundeschule und nicht überall?
Allzu viele Hunde kann ich beobachten, die in der Hundeschule brav kooperieren, kaum haben sie das Areal verlassen, scheinen sie das Erlernte völlig zu vergessen. Warum ist das so?
Dafür gibt es mehrere Gründe, der allerwichtigste jedoch ist die mangelnde Führung von Herrchen/Frauchen. Denn im Grunde ist das Üben in der Hundeschule ein Vorbereitungskurs auf die speziellen Übungen, die in der Begleithundeprüfungen (BG/VT und IBGH) abgefragt werden. Wer sich für eine solche Prüfung anmeldet, dem sei ein entsprechender Vorbereitungskurs durchaus empfohlen.
Gleichzeitig ist der Kurs in der Hundeschule für Einzelhunde eine gute Gelegenheit, unter Aufsicht zivilisierte Begegnungen mit Artgenossen zu erleben.
Was diese Kurse allerdings (meist) nicht können: Individuelle Führungsfehler von Hundehaltern auszumerzen, selten werden sie überhaupt darauf hingewiesen und ermutigt oder gar angeleitet, wie sie ihre Führung verbessern können.

Echtes Hundetraining ist Klarheit in der Kommunikation
Und zwar idealerweise ab Tag 1, in dem der süße Welpe sein neues Zuhause betritt. Klarheit darüber, …
- was hier erlaubt, erwünscht oder eben unerwünscht ist,
- wo der Hund seinen zugewiesenen Platz hat,
- dass er auf diesem Platz entspannt verweilen soll, wenn er dorthin geschickt wird,
- dass eine Türklingel keine Aufforderung an ihn ist,
- dass Besucher weder böse angeknurrt, noch freudig angesprungen werden,
- dass es beträchtliche Ruhezeiten gibt (Welpen brauchen rund 20 Stunden Schlaf/Tag),
- dass kleine und große Geschäfte outdoor erledigt werden,
- wie sein Name lautet und dass er kommen soll, wenn er gerufen wird,
- und vieles mehr, das je nach Hundehaushalt auch durchaus etwas unterschiedlich ist.
Grundkommandos wie „Bleib“, „Platz“ etc. lassen sich im Rahmen dieser ersten Kommunikation mit dem Hund wunderbar – quasi nebenbei – einbauen. Für die stabile und klare Führung eines Hundehalters sind sie jedoch tatsächlich nicht so unumgänglich, wie man glauben mag. Schließlich verständigen sich Hunde untereinander ja auch nicht mit sprachlichen Kommandos, sondern mittels eindeutiger Körpersprache. So lernt schon der kleine Welpe von Mama, was erlaubt ist, und was eben nicht.
Ein gut sozialisierter Hund bekommt nicht nur viel Liebe, er lernt im Schutz seines Hundehalters in seinen ersten Lebenswochen und -monaten auch die Welt der Menschen in all ihren Facetten kennen. Aber auch seine Impulskontrolle und seine Frustrationstoleranz werden geschult, und zwar beständig, auch über die Welpen- und Junghundezeit hinaus.
Ich begleite dich gerne bei deinen ersten Schritten mit deinem Hund und helfe dir, die Hundesprache zu verstehen und für deine Kommunikation zu nützen!